Der Tempel des Mars

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Auf diesem Hügel steht das größte gallo-römische Heiligtum der Bretagne.
Dieses Denkmal, das ex-nihilo geschaffen wurde, erscheint als politisches Instrument für die Integration der lokalen Bevölkerung und markiert die Zugehörigkeit der Coriosolit-Stadt zum Imperium. Sein Bau erfolgte angesichts des Umfangs und der Kosten in zwei Etappen und über mehrere Jahrzehnte zwischen dem Ende des 1. und dem Beginn des 2. Jahrhunderts n. Chr. Das gesamte romanisch-keltische Gebäude, das nach Osten ausgerichtet ist, ist um einen großen heiligen Hof herum organisiert , das 5000 m2 (108 x 98 m) umfasst und von 3 erhöhten Arkaden umgeben ist. Es wird als römisch-keltisch bezeichnet, weil es in seiner Architektur eine polygonale Cella (den heiligsten Raum des Heiligtums) der keltischen Tradition annimmt, die mit dem griechischen System mit drei Portiken verbunden ist, die alle mit der Frontalität der etruskisch-kursiven Konstruktionen vermischt sind . Die Säulen sind im toskanischen Stil gehalten, einer sehr raffinierten römischen Architekturordnung.
Man betrat das Heiligtum durch die Vorräume, die es ermöglichten, die Pilger zu empfangen, zu kontrollieren und zu führen. Das heilige Gebiet konnte etwa 5000 Menschen aufnehmen. Unter den Arkaden fanden die Prozessionen und Ansprachen der Vertreter des Kaisers statt.
Die achteckige Cella (ursprünglich 22,50 m hoher Turm), von der noch 4 Mauerabschnitte erhalten sind, war der heiligste Raum des Heiligtums, der den sacerdos (Priestern) und den Eliten vorbehalten war. Die Cella beherbergte die Statue der Schutzgottheit, des Gottes Mars Mullo. Pilger hatten keinen Zugang zu diesem Raum.
Um zur Gottheit zu beten, wandten sie sich in die angrenzende Galerie und legten ihre Opfergaben für die Gottheit in eine kleine Exedra.
Das Heiligtum wurde durch einen Brand zerstört, wahrscheinlich zwischen 275 und 290 n. Chr. Freiwillige Brände, die während Plünderungen durch sächsische Piraten begangen wurden, die die Rance hinaufgingen, oder Bauernaufstände gegen die kaiserliche Macht und soziale Ordnung. Viele Bauwerke, öffentliche oder private Gebäude, Mauern oder Umzäunungen der Umgebung wurden mit den Steinen dieser Ruinen errichtet.
Ein frei zugänglicher Interpretationspfad enthüllt das Leben des Heiligtums.

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